Strickbuch - Der Geheimtip

Ich weiß, man soll nicht soviel loben, aber was wahr ist muss wahr bleiben. Deshalb will ich heut ein Buch vorstellen, was für jeden Strickmaschinen-Besitzer ein riesiger Ideen- und Anleitungsfundus sein dürfte. Man kann es ruhigen Gewissens als "Geheimtipp" bezeichnen. Es beinhaltet eine so umfangreiche Mustersammlung für Einbett- und Zweibett-Strickmaschinen, die Ihresgleichen  sucht. Um das zu verdeutlichen habe ich mal eben nachgezählt:
Im Hauptteil des Buches:

Für Einbett-Strickmaschine:
  • 15x Durchbruchmuster (Ajour- oder auch Lochmuster)
  • 16x Fangmuster
  • 12x Zweifarbige Fangmuster
  •  5x Mehrfarbige Fangmuster
  •  3x Jacquardmuster
  •  5x Zopfmuster
  •  3x Webmuster
  • Fransenmuster
  • Anleitung für Farbflächen

Für Zweibett-Strickerei
  • 5x Links-Rechts-Muster
  • 5x Patentmuster
  • 5x Reliefmuster
  • 12x Plastische Längsstreifenmuster
  • 7x Durchbruchmuster
  • 5x Versatzmuster
  • 4x Absprengmuster
  • 5x Fangmuster
  • 10x Verkreuzungen
  • Jacquardmuster

Weitere Anleitungen und Erklärungen für Handhabung, Maschenanschläge folgen.
Erwähnenswert sind die vielen schönen Anleitungen für Ränder, es sind 7 im Hauptteil enthalten.
Wie man Knopflöcher waagerecht und senkrecht oder doppelt anbringt, wie man Maschen zu- und abnimmt, wie man Ragelan strickt, wie Taschen mit und ohne Rückwand und Blende, bzw. wie man senkrechte Tascheneingriffe, Blenden in verschiedenen Ausführungen strickt. Froh und fröhlich weiter geht’s mit Ausschnitten und Kragen, Falten und verkürzten Reihen, Säumen, Socken und Handschuhen.


Alles ist genaustens erklärt und auf JEDER Maschine umsetzbar.

Und wem das alles noch zu wenig ist, der findet im 2. Teil Muster ohne Ende, wenn ich richtig gezählt habe sind es 118! Das ist doch was, es variiert von filigranen Konstrukten, spitzengleich, feminin romantisch bis hin zu rustikalen Zöpfen und raffinierten Lochmustern. Wenn da noch Langeweile beim Gestrick aufkommt – dann weiß ich auch nicht. Mit den Anleitungen kann man fertigen, was sonst nur für teures Geld zu kaufen ist. Wer eine Strickerin als Freund(in) hat und ein Geschenk sucht könnte ihr / ihm  J uneigennützig ;-)) das Buch schenken. Prima und vielen Dank für die Neuauflage.

Das Ganze gibt es auch auf CD, ergänzt durch schwer zu beschaffende Anleitungen für die Veritas-Maschinen. Meine Oma hatte eine, das ist schon 30 Jahre her. Bei Frau Zernechel habe ich eine Solche – natürlich überholt - gekauft, sie wurde sogar geliefert, gemeinsam ausprobiert und eine Einweisung bekam man auch. Ich habe meine Maschine, mein Buch und meine Omili würde sich gewiss sehr freuen.

Titel: Strickbuch
Herausgeberin: Evelin Zernechel 

Heut´ soll das große Flachsernten sein....

Es ist schon ein Kreuz mit dem - nö nicht Kreuz - mit dem Darm. Habe heute morgen saublöderweise wiedermal Fertigkuchen gegessen, was natürlich promt bestraft wurde mit Bauchweh. Das kommt eben davon, wenn man nachlässig und vertrottelt das früh morgens ißt, um das man eigentlich berechtigt einen Bogen macht. Da frag ich mich aber, was zum Teufel ist eigentlich drin, dass mich so extrem reagieren läßt. Auch mein "Mitbewohner", der es nicht mit Müsli und Co hat, reagiert auf solche Einverleibungen ähnlich. Damit alles wieder im grünen Bereich ist gibts ein paar Regeln: 

Ballaststoffreich essen dazu 2-3 Liter Mineralwasser, Früchte- oder Kräutertees trinken, dann können die Ballaststoffe richtig gut aufquellen, Jede Menge Obst und Gemüse essen. Ganz wichtig: verbanne Weißmehl und weißen Zucker, iss Vollkornbrot. Iss, wenn du Hunger hast und nicht, weils jemand vorschreibt, immer schön kauen - man sagt 20 mal jeden Bissen, (schüttel - nur Pampe im Mund). Beim Essen schön Zeit nehmen und das ist das wichtigste überhaupt: Zelebriere wenigstens eine Mahlzeit am Tag. Wenns es klemmt hat Mutter Natur natürlich was in der Trickkiste: Leinsamen für einen geregelten Abgang. 

Der Lein ist eine uralte Kulturpflanze, aus den Fasern fertigt man Fäden, der Weber webt das Tuch, das Leinen, und daraus - ja endlich - wird etwas natürliches, feines zum Anziehen, oder ein Totenhemd wie im alten Ägypten. Leinen begleitet die Menschen schon seit Urzeiten, eigentlich seit der Steinzeit. Das dauert ganz schön lang und  ist Zeitaufwendig:


Aus den Samen des Ölleins kann man ein Öl pressen. Das ist ganz lecker und ich meine nicht das billige nach Fisch riechende und auch so schmeckende Zeug. Richtig gutes Leinöl verleit Buttermilchplinsen ein klasse Aroma Mein Rezept. Schließlich hat das Öl noch gute hautpflegende Eigenschaften, das es bei allen entzündlichen Prozessen hilfreich macht. Sie Samen selber setzt man gegen Verstopfung ein: 1- 2 EL geschroteten Samen kurz quellen lassen, ins Müsli geben. Dann natürlich viel trinken, dass der Leinsamen aufquellen kann.  
Das Wort "Lein" kommt aus dem Keltischen; der Faden heißt hier Lin, der lateinische Name Linum usitatissimum verrät es: übersetzt heißt es: "viel gebrauchtes Lein". Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war das im Allgäu auch so und es war nicht grün sondern blau von den Blüten des Leins. Die Leinenweberei gehörte früher ins Gäu wie heut immer noch die Rindviecher. Da der Lein eine recht anspruchslose Pflanze ist, ließ sie sich im doch recht rauhen Klima, mit den vielen Bergen und Hügel sehr gut anbauen. Mit der Einführung der billigeren Baumwolle kam der Niedergang des Flachsanbaus.  Man verarmte, viele Allgäuer wanderten aus. Als Retter in der Not erwiesen sich Karl Hirnbein, der den ersten Limburger im Allgäu herstellte und der Schweizer Johann Althaus, er ist der Urvater es Allgäuer Emmentalers. Kluge Strategie und Vermarktung von Käse und Butter machten das Gäu innerhalb kürzer Zeit zum Käseland. Heute ist es grün, nach der Schneeschmelze kackbraun, dann wieder grün, schließlich gelb vom Löwenzahn. Und ganz lange ist es bei uns (leider) weiß. 

Frühlings-Tagundnachtgleiche - Ostara 21. März 2012

Neue Seite 1
Das die Tage länger werden, hat wohl nun schon jeder mittlerweile mitbekommen. Am 21. März nun ist heuer die Frühlings- Tag und Nachgleiche, d. h. Tag und Nacht haben die gleiche Länge, ab jetzt sind die Nächte wieder kürzer als die Tage, der Frühling wird wiedergeboren, die Sonne gewinnt an Kraft, die Wachstumsphase beginnt, Fruchtbarkeit macht sich breit, Licht und Dunkelheit sind im Einklang. Das Ostarafest wird gefeiert und damit Tod und die Fruchtbarkeit. Es ist das Fest der Freude, des Überschwangs, der Sexualität - die Natur erwacht aus dem Winterschlaf, von all dem kündet Ostara, Ostern, das Fest der Bäume auch Eosar-Ritus oder Alban Eilir genannt. Ob nun die Wurzeln des Wortes Ostern in dem germanischen Fest für die Göttin des Lichts und des Lebens - Ostera liegen, oder ob die Angelsächsin Eostre - die Göttin der Morgenröte, des Frühlings und der Fruchtbarkeit Namenspatin war, weiß ich nicht. Bei den Römern finden wir die Göttin unter dem Namen Aurora und den alten Griechen war sie als Eos bekannt. 

Für unsere Vorfahren jedenfalls war Ostern das erste Sonnenfest nach dem Winter, es trug den schönen klingenden Namen Alban Eilir und wurde zur  Frühlings-Tagundnachtgleiche  (Equinox) gefeiert. Es gibt zwei Tagundnachtgleichen, im März und im September, die Frühlings-Tagundnachtgleiche fällt zwischen den 20. und den 22. März. Man huldigte den Göttern und erbat für Haus und Hof Segen. 

Auch das christliche Osterfest hat seine Wurzeln im keltische Sonnenfest zurück. Seit dem Konzil von Nizäa im Jahr 325, bei dem entschieden wurde, das das christliche Pessachfest „nach dem ersten Frühlingsvollmond zu begehen sei“, wird das christliche Ostern immer am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert, als frühestens am 22. März, spätestens am 25. April. Sicherlich haben Sie auch das Singen und Jubilieren der Vögel vernommen - die Zugvögel kommen nach und nach wieder, wenn sie da sind, dann ist dies ein sicheres Zeichen, dass der Winter vergangen ist.

Anregung zur Ostarafeier:  
  • Hütte aufräumen, lüften und frühlingsmäßig dekorieren
  • Honigkuchen backen 
  • sich mit Quellwasser waschen - ein blumiges Wässerchen  tut es auch 
  • Natürliche Eier färben und verstecken, sie sind das Symbol der Fruchtbarkeit, wobei der Dotter das Männliche und das Eiweiß das Weibliche symbolisierte. Und wenn Sie schon mal eben Eierfärben, dann probieren Sie es ruhig mal natürlich. Es gibt wunderschöne satte Farben, am Ende das Ei mit ein wenig Olivenöl polieren - fertig. Lesen Sie bitte Fabenpracht natürlich mit Pflanzenfarben weiter. Sie gelangen auf die Seite des Ministeriums für ländlichen Raum und Verbraucherschutz BW. Dort finden Sie detaillierte Anleitung für Ihre natürliche Farbenpracht am Osterei.
  • einen Spaziergang im Wald machen und das Erwachen der Natur spüren
  • mit Familie und Freunden Eier suchen und lecker Essen schnappen 
  • ein kleines Osterfeuer anzünden, wenn man will, dann bastelt man eine kleine Strohpuppe, die den Winter symbolisiert, sie verbrennt und der Winter gilt als ausgerieben :-)
  • Traditionell wurden die Felder gesegnet, wer ein Garten oder auch eine kleine Kräuterzucht auf dem Küchenfenster hat, bittet die Pflänzlein gut zu wachsen
Das man die Eier noch auf unterschiedliche Weise bemalen und  bekleben kann, weiß jeder. 
Manch eine Region hat es zu größerer Bekanntheit geschafft - die Eier der Sorben zum Beispiel, reich verziert mit unterschiedlichen Techniken. Das steht ganz oben auf meiner to-do-Liste für diese Jahr. Ob meine Geduld reicht? Vielleicht möchtest Du es ja mal probieren: Eine detaillierte Anleitung findest Du hier: Sorbische Eier
Am liebsten von allen Eiern sind mir doch die aus Kindertagen gehüteten in der Kita dekorierten.



Meine LandKüche März-April 2012

Jawoll ja, da ist "Sie" wieder, prall gefüllt mit Rezepten und kleinen Geschichten, ein großes Osterspezial, ja ja. Ich bin "ihr" verfallen :-). Nagut fast. Immerhin hat man für 4,80 Euro 114 Seiten Lesespaß und Augenweide :-).
Dieses Mal sind natürlich viel Rezepte rund um Ostern enthalten (kann man hier komplett downloaden - ohne Bilder versteht sich).

Nebenbei berichtet das Magazin in dieser Ausgabe von Oster-Deko, wie man Eier natürlich färben kann, welche Gerichte / Snacks sich für ein Picknick anbieten - das ist überhaut die Idee ein Frühjahrspicknick :-). Es erzählt von Hopfensprossen - ich habs noch nie gegessen, wird wohl mal Zeit. Fragt sich nur, wo man die Teile herbekommt. Und dann ist ja auch bald Bärlauchsaison, reisemäßig gehts nach Basel und an den Tegernsee.

 

Suppe im Vegan Star


Dieses Süpplein schmeckt richtig krass nach Brokkoli: 
Einen Brokkoli  ganz klein klein schnippeln in den Vegan Star einfüllen. Etwas Gemüsebrühe dazu geben, Salz, Pfeffer, bisschen Muskat, eine Priese Ingwer. Vegan Soup Programm starten. 
In einer Pfanne währenddessen ein paar Semmelwürfel mit Ghee anrösten, dabei einige Rosmarien-nadeln mitbrutzeln, salzen, bei Seite stellen. 1 El Ghee auslassen, 1 El Mehl dazu geben, anbräunen. Damit die Suppe binden. Auf einen Teller anrichten, dabei etwas saure Sahne in die Mitte , darauf die Semmelwürfel geben und auffuttern.

Wenn ein Schwan fliegt -

dann ist es wunderschön anzuschauen; dass dieser wunderschöne und majestätische Vogel mit einem Gewicht von bis zu 8-12 kg (Steinbachs Tierführer spricht von bis zu 22 kg) und einer Spannweite von 200cm bis 260cm mit zu den schwersten flugfähige Vögeln unserer Heimat zählt, wissen sicherlich die Wenigsten. Aus Mitteleuropa ab Anfang des 16. Jahrhunderts eingewildert nimmt sein Bestand dank guter Bedingungen zu, so dass wir ihn an fast jeden See beobachten können. Selbst in einem kleinen Weiher an der Straße konnten wir den tagaktiven Vogel beobachten und schon als Kinder waren wir begeistert von seiner Anmut und Grazie. Grazil sind auch die Bewegungen des Kopfes und Halses, die er beim Gründeln nach Wasserpflanzen, Würmern, Muscheln, Schnecken, macht, er kommt dank der großen Anzahl an Halswirbeln (zw. 22 und 25) bis zu 1,5m herab. Geschlechtsreife Tiere haben einen orangen Schnabel und das männliche Tier trägt darauf den auffälligen Höcker, daher auch der Name Höckerschwan. Manchmal kann man vor allem im Winter an den Küsten der Nord- und Ostsee Singschwane beobachten. Man erkennt ihn an seinem gelben Schnabel mit schwarzer Spitze. Und dann , und hin und wieder sieht man den in Australien heimischen Trauerschwan mit schwarzem Gefieder und rotem Schnabel und weißem Querstreifen (Binde).
Höckerschwane brüten ab einem Alter von 3 bis 4 Jahren und Paare bleiben oft ein Leben lang zusammen, sie sind sehr lieb zu einander. Im April oder Mai legt das Weibchen 5 -8 gelblichweiße oder bräunlichgelbe Eier in ein Nest aus Schilf und Reisig, brütet dann 35 oder 36 Tage, er bewacht das Nest. Brütenden und Jungtiere führende Eltern können sehr böse werden, wenn man das warnende Fauchen und die drohenden Gebärden nicht beachtet und sich entfernt. Die kleinen Kücken haben ein flaumiges graues oder weißes Federkleid und schwarze Schnäbel. Beide Eltern führen ihre Jungen viereinhalb Monate, dann sind sie flugfähig und selbstständig. Die jungen Schwane lernen im Alter von etwa 2 Monaten das Fliegen und bleiben bis zum nächsten Frühjahr im Familienverband, denn vertreibt der männliche Altvogel die junge Kongurenz. Aber nicht nur Schwan macht dem Schwan zu schaffen: nicht alle Jungen überleben und werden geschlechtsreif, sie haben natürliche Feinde wie z. B. den Seeadler oder den Fuchs. Und dann ist da noch der Menschen: zu alten Zeiten erschlug man die jungen Schwane, weil sie einen guten Braten abgegeben haben sollen. Das Fleisch älterer Tiere soll nicht besonders schmackhaft sein. In zahlreichen alten Kochbüchern finden sich Anleitungen wie die Tiere zuzubereiten waren :-(. Natürlich war man hinter den Dauen her, gemeinerweise trieb man sie während der Mauser zusammen und erschlug sie einfach. Auch sammelte man die Eier ein und nicht zuletzt fertigte man aus ihrer Haut das ach so "kostbare" Schwanenleder. (siehe Hochdeutsches Wörterbuch nach den Endsylben geordnet: "...Stück zubereitete Schwanenhaut mit den daran befindlichen weichen Schwanenfedern...")

(Quelle: Mayers Konversationslexikon) "Bei den alten Griechen galt der S. als der heilige Vogel des Apollon, von dem er selbst die Gabe der Weissagung empfangen haben sollte. Im mythischen Hesperien, am Eridanos und an der Küste des Ligyerlandes sollen die Schwäne ihren Tod durch schönen klagenden Gesang vorausverkündigt haben; daher der Ausdruck Schwanengesang für das letzte Lied eines Dichters. Erblickten die Schiffer Schwäne, so galt dies als günstiges Omen. Jupiter genoß die Umarmung der Leda in Gestalt eines Schwans. In der germanischen Mythologie stand der S. in engster Beziehung zu den in Luft und Wasser waltenden Lichtgottheiten und ebenfalls im Ruf der Weissagung; daher die noch jetzt zur Bezeichnung einer Vorahnung üblichen Ausdrücke: "es schwant mir" oder "mir wachsen Schwanenfedern". Auf Rügen vertritt der Schwan den Storch, er bringt die Kinder. Der Schwan ist wie die Wasservögel, Gans, Ente, Eisvogel, Augurium des Endes der regnerischen, winterlichen Jahreszeit. Stirbt der Sschwan, so kehrt die Sonne, der Frühling, der junge Held zurück. Kommt der Held von dem Schwan gezogen zu dem schönen Mädchen, so darf ihn niemand fragen, woher er kommt, der Schwan würde ihn sonst in das Reich des Todes zurückführen. Gewisse göttliche Wesen, namentlich die Walküren, die Wald- und Wasserfrauen, liebten es, Schwansgestalt anzunehmen."

Der Schwanenritter 
(Quelle:  http://gutenberg.spiegel.de/buch/4211/26 )
Die alte Burg auf dem Schloßberg zu Cleve hat einen Schwan als Wetterfahne, und voreinst trug das Herrschergeschlecht, das über das liebliche Clever Land regierte, einen Schwan im Wappen. Eine nachdenkliche Sage, seither durch eines unsterblichen Meisters Tongebilde für alle Zeiten vor dem Vergessen gerettet, knüpft sich an jenes Schwanenbild: die Sage vom Schwanenritter.
Damals lag tiefes Leid auf dem Schloß zu Cleve. In großer Bedrängnis war seine Herrin, die Herzogin Elisabeth. Man hatte ihren geliebten Ehegemahl zur letzten Ruhe hinausgetragen, und kaum hatten des Grabes Riegel sich vorgeschoben über dem teuren Toten, da erhob sich einer ihrer Vasallen und heischte in trutziger Herrschsucht die Regierung. Der Verwegene verstieg sich sogar, die Hand der schönen Herzogin zu verlangen; nur dadurch, erklärte er, könne sie einen Teil der Würde retten, der sie nach des Gatten Tode verlustig sei.
Vergebens flehte die jugendliche Herzogin ihre Getreuen um Hilfe an. Höhnisch erbot sich der Empörer, mit jedem ein Gottesgericht bestehen zu wollen, der ihm den Fehdehandschuh hinwerfe, wohl wissend, daß seine Kraft und Kühnheit ihm keinen ebenbürtigen Gegner im Zweikampf erstehen ließ.
In tiefstem Leid flossen die Tage für die Herzogin dahin. Immer näher kam der Tag, wo der rebellische Vasall sich erkühnen wollte, vor allem Volk drunten auf der Rheinau feierlich seine Ansprüche auf Hand und Herrschaft der Herzogin geltend zu machen. Der Tag erschien; bleich, das Antlitz vom Witwenschleier bedeckt, den stolzen Leib in Trauergewänder gehüllt, stieg die Herzogin hinunter zum Rhein, wo der Ritter glänzender Kreis und des Volkes Gewimmel den weiten Raum bedeckte. Dann trat der gefürchtete Empörer vor, in strahlendem Waffengeschmeide, und erhob aufs neue mit blitzenden Augen und herrischer Stimme seine Forderung auf Hand und Herrschaft der Herzogin. Ihm riefen die verblendeten Edlen Beifall; doch spärlich ward er ihm aus des Volkes Menge, dessen Blicke mitleidig und bewundernd zugleich auf der jugendschönen Landesherrin ruhten.
Zum andernmal wiederholte jener seine Forderung und ließ die Augen herausfordernd über die Menge schweifen. Laut klang sein Aufruf an den, der mit ihm zu streiten gewillt sei für der Herzogin Sache. Kein Kämpe meldete sich, und der Herzogin Antlitz ward noch bleicher als zuvor.
Zum drittenmal klang des Gegners Herausforderung an den, so mit ihm zu streiten gewillt sei für die Sache der Herzogin von Cleve und Geldern, Prinzessin von Brabant.
Lautlose Stille. Da drückte die Herzogin in weher Enttäuschung ihren Rosenkranz inbrünstig an die Brust und rief verzweifelnd zum Herrn um Gnade. An ihrem Rosenkranz aber soll ein Silberglöcklein gehangen haben, das hatte die wunderbare Eigenschaft, einen leisklingenden Ton von sich zu geben, der in bestimmter Ferne gar hell erklang.
Und wie sie das Kreuz am Rosenkranz berührte, da tauchte plötzlich fern auf dem Strom ein Schifflein auf. Näher kam es, und aller Augen wendeten sich überrascht dem zierlichen Boot zu, das ein schimmernder Schwan an einer goldenen Kette zog. Drinnen im Schifflein aber stand ein Ritter in blitzender Silberbrünne. In Locken flutete sein Blondhaar aus dem strahlenden Helm, kühn blitzten seine blauen Augen zum Ufer hin, und kraftvoll stützte die Rechte sich auf den Knauf des Schwertes.
Das Boot hielt am Ufer gerade vor dem Richtplatz. Der Ritter stieg heraus und winkte dem Schwan, der langsam mit der Barke den Rhein hinuntertrieb. Scheu und schweigend machte die Menge Platz vor dem Fremdling, der stolzen Schrittes in den Kreis der Ritter trat und sie feierlich begrüßte. Vor der Herzogin beugte er das Knie, und dann, zu dem trutzigen Vasallen gewandt, forderte er ihn mit lauter Stimme auf, mit ihm zu kämpfen um Hand und Herrschaft der Herzogin von Cleve und Geldern, Prinzessin von Brabant.
Da erblaßte der Empörer für Sekundendauer. Rasch aber sammelte er sich, und höhnisch riß er sein Schwert aus der Scheide. Die Waffen blitzten, zischend begegneten sich ihre Schneiden. Bewundernd und teilnahmvoll hingen alle Augen an dem fremden Ritter, der mit wundersamer Kunst den wuchtigen Schlägen seines riesenstarken Gegners auswich. Dann klang plötzlich ein dumpfer Schrei; schwer getroffen von des Fremdlings geschicktem Hieb sank der Frevler sterbend nieder. Donnernder Jubel durchbrauste die Au und fand Widerhall bei den Wogen des Stromes. Die Gerechtigkeit hatte gesiegt, der Herr hatte gerichtet; weinend vor Bewegung sank die Herzogin vor ihrem Retter nieder. Er aber hob sie empor, beugte sein Knie vor der schönen Frau und hielt um ihre Hand an.
Ein Himmel voll Seligkeit wölbte sich von neuem über dem Haupt der Herzogin Elisabeth. Aus ihrer Dankbarkeit ward innige Liebe, die ihren Lohn fand in zärtlicher Verehrung. Dennoch trübte eine Wolke jenes freudenlichte Blau; nie, so hatte es der Schwanenritter geboten, dürfe sie den Gemahl fragen, woher und wessen Geschlechtes er sei. Sie hatte ihm am Vermählungstage die heilige Versicherung geben müssen, ihn nie um Heimat und Namen zu befragen, und willig hatte sie, bauend auf des Fremdlings ritterliches Gebaren, den seltsamen Schwur geleistet.
Treulich hielt die Herzogin, was sie gelobt hatte. Jahre waren seitdem vergangen. Ihren glücklichen Bund krönten drei Knaben. Hoffnungsvoll wuchsen sie heran, dereinstige Zierden der Ritterschaft. Oft aber, wenn das Auge der Herzogin auf den blühenden Jünglingen ruhte, gedachte sie beklommenen Herzens des Schwures, den sie vor Jahren hatte leisten müssen, und quälend lastete die trübe Wolke auf ihrem mütterlichen Herzen. Wie stolz würde ihr Mutterherz schlagen, wüßte sie Namen und Herkunft des Vieledlen, dem sie die Jünglinge geschenkt hatte als Pfand ihrer Liebe! Von edler Abkunft mußte er sein, der hoheitsvolle Gemahl. Doch warum sollten nicht seine Söhne dereinst seinen Namen mitnehmen in die Welt und sein Wappen mit neuem Glanz schmücken? Also dachte sie, und drückend lastete die trübe Wolke auf ihrem mütterlichen Herzen. Verhüllte zeitweise schier das Bild des Mannes, das strahlend in jenem Herzen stand und ihr ganzes Sein erfüllte. Und einem gefangenen Vöglein gleich schwirrte die Frage nach Name und Herkunft des Gemahls durch ihr Inneres, bis sie eines Tages in schmeichelndem Geflüster sich über ihre Lippen drängte.
Da verfärbte sich der stolze Held. Lautlos löste er die zärtliche Umarmung, dann rief er schmerzlich aus: »Weh dir, unglückliches Weib, weh auch mir Armen! Deine Frage zerstört unser Glück, und für immer müssen mir uns trennen.«
Während sie verzweifelnd aufschreit in wildem Jammer, schreitet er schweigend nach schwerem Abschied hinaus, dem Rhein zu. Klagend klingt sein Silberhorn, und die grünen Fluten durchfurcht ein schneeweißer Schwan mit zierlichem Boot. Trauernd besteigt der Ritter den Nachen. Nicht rückwärts blickt er; unaufhaltsam treibt das Fahrzeug abwärts, bis es in dämmerblauer Ferne entgleitet.
Niemals ist er wiedergekommen, der fremde Schwanenritter. Untröstlich war seine Gemahlin. Nicht lange nachher machte der Tod ihrem Leid ein Ende. Das Geschlecht, das der Fremdling gegründet hat, fühlte den Schwan im Wappen. Noch heute findet der Wanderer in der Stiftskirche zu Cleve einen Grabstein, darauf ist ein Ritter eingehauen, zu seinen Füßen ein Schwan. Schwanenturm heißt noch heute der Turm, der die Clever Burg überragt.

Noch etwas mehr Märchen gefällig: 

Eisenhut - Aconitum napellus


Eine wahre Schönheit habe ich voriges Jahr wild wachsend entdeckt, und nicht nur einen, ganz gesellig standen sie beieinander: der blaue Eisenhut. So schön wie er ist so giftig ist er auch: er gehört neben dem Fingerhut zu den giftigsten Pflanzen unserer Heimat, so ist es nicht verwunderlich, dass er im Altertum Bestandteil von Gifttränken und "Hexensalben" war. Die in Asien heimischen Arten sind noch etwas giftiger und wurden als Pfeilgift benutzt. Die Mauren nannten es Schiesskraut, denn war getroffen war, den holte der Schnitter. Seinen Namen hat der Eisenhut vermutlich durch die auffallende Form seiner Blüten erhalten, die übrigens perfekt den sie bestäubenden Insekten - den Hummeln angepasst sind. Die Blüten jedenfalls ähneln den Helmen der Landsknechte des 15. und 16. Jahrhundert. In der der nordischen Mythologie darf eine so mächtige Pflanze nicht fehlen, hier Wotanshelm genannt, die Blüte machte den Gott unsichtbar. Hier ein Auszug aus dem Buch "Die Mythologie der Germanen: für gebildete und die Studierende Jugend - von Konrad Schwenck". Dort heißt es:
"Vom Reisen, könnte man vermuthen habe Odin den breiten Hut (er hat den Namen Sidhöttr d. i. Breithut), weil für das viele Reisen ein Hut sich eigne. Von einem Reisehut aber findet sich keine Spur. Wohl aber hat Odin auch den Helm als Gott der Schlachten und heißt daher "Hjalmberi" Helmträger, Grimr und Grimnir, der Verlarvte, maskierte. Letzteren Namen hat er gleich der Walküre Grimhildr, deren Name wörtlich Larv-Kriegerin bedeutet. Den Breithut jedoch trägt der Krieger nicht und unter den Göttern ist er Odin allein eigen. Da er ein Gott des Todes und der Unterwelt ist, so dürfen wir den Hut des Gottes in dieser Eigenschaft annehmen, falls er sich geeignet finden sollte, und wir begegnen wirklich in den Volkssagen einem Wunschhut, Wünschelhut, der also dem Todtenwähler, dem Odin Wunsch gehören kann, und wirklich ohne Beziehung auf diesen Gott in seiner Entstehung schwer zu erklären wäre. Der Hut hat die Eigenschaft, den welcher ihn auf dem Haupte trägt, unsichtbar zu machen und wahrlich der Gott Wunsch macht alle die, welche er führt, unsichtbar".

Und in "Der Waldkultus und die Linde in der Geschichte: in Sagen und Liedern - von Jos Funcke" heißt es: "in Odins Helm erkennt man leicht den lichten Himmel, in seinem Hute, den er über sein Antlitz drückt, die wolkige Atmosphäre des Nordens, und in seinem Auge die Sonne".  Selbst der Teufel soll sich, einer russischen Legende nach, in der Blüte vor Gabriel versteckt haben, als er aus dem Himmel vertrieben wurde, Der Erzengel durchschoss die Blüte mit einem gewaltigen Blitz und der Teufel lief davon.
Auch über die Entstehung des Eisenhutes weiß die Mythologie zu berichten: "Kerberos ein scheußlicher Hund der drei oder gar fünfzig Köpfe hatte. Um seinen Hals und Rücken flatterte eine Mähne von zischenden Schlangen, sein Hintertheil endigte sich in einen gewaltigen Drachenschwanz. Er lebte in der Unterwelt wohin die Seelen der Abgeschiedenen versetzt wurden. Jeden Eintretenden ließ er ein; nur die noch Lebenden schnaubte er an, wenn sie ihn nicht mit Mohn und Honigkuchen besänftigten. Aber die welche die Unterwelt verlassen wollten, fasste er grimmig und verschlang sie. Herakles holte ihn einmal aus dem Tartaros heraus, indem er seine drei Köpfe zwischen den Knien zusammendrückte. Von dem Geifer, welchen das Unthier ausspie als es das Licht der Oberwelt, erblickte entstand die giftige Pflanze Eisenhut" (Quelle: Friedrich Nösselt's Lehrbuch der griechischen und römischen Mythologie für höhere Töchterschulen und die Gebildeten des weiblichen Geschlechts").
All die Legenden zeigen, dass man Respekt vor der Giftigkeit der Pflanze hatte und hat, so dass sie therapeutisch heute kaum noch - außer in Asien - eingesetzt wird. In der Homöopathie freilich kommt er vor, ist aber in Dosen bis D3 verschreibungspflichtig. Die Giftmischung enthält einige Alkaloide in stark schwankender Menge. Das Hauptalkaloid ist das ACONITIN. Die Volksmedizin nennt mögliche Anwendungsgebiete bei Entzündungen der Haut und Schleimhaut, als Desinfektionsmittel, bei Fieber ect. Man kann wirklich nur deutlich sagen: FINGER WEG! - er steht sowieso unter Natuschutz. Vergiftungen enden qualvoll und unter stärksten Schmerzen bei vollem Bewusstsein.


Der Winter ist vergangen ich seh´ des Maien Schein


na gut der Mai ist es noch nicht ganz, aber endlich endlich, der Schnee schmilzt und zwar rasant. Und wie es riecht draußen, nach Erde, nach Frühling - geradezu gierig wird man, alles zieht einen hinaus. 10 Grad heute - das ist doch was, vor 3 Wochen noch staunte ich geschockt über die halb erfrorenen Finger unserer Postbotin, die bei eisigen Minustemperaturen die Schneeketten in einem Hohlweg nachzog und dabei sich so die Finger erfroren hatte, dass sie nicht einmal den Handschuh alleine aus bekam. Ganz schwarz war der Daumen an der Kuppe und im Verlaufe von  2 Wochen löste sich die ganze Haut ab. So was habe ich noch nie gesehen, und wenn man bedenkt, wie unsere Großeltern und Eltern lebten, wie ich auch als Kind mitbekam - dann steckt uns doch die Angst vorm Winter immer noch im Gebälk. Warum würde man sonst solche Erleichterung verspüren, wenn die ersten warmen Sonnenstrahlen den Schnee fort schmelzen. Und das trotz, dass wir in zentral beheizten Wohnungen wohnen, wir stehen früh auf und es ist warm. Wir kommen nach hause und es ist immer noch warm. Die Erste, die bei uns daheim früh aufstand war unsere Mutter die im knallroten, samtenen Morgenmantel mit dicken Schlappen an den Füßen erst einmal den Küchenofen heizte. Wehe man kam früher raus, bevor sie rief. Und heute schaut man bei der Wohnungssuche schon gar nicht mehr so genau hin, (Zentral)Heizung gehört zumindest in Deutschland zum Standard. Was aber wenn der Standard mal den Geist aufgibt, dann muss der Heizungsinstallateur her und der macht sie wieder fit. Wenn nun in früheren Zeiten der Winter länger dauerte und mit seinem Fortdauern die (Holz)Vorräte knapp wurden, dann wurde es schon eng, die Hände falteten sich und Gebete wurden gesprochen. Und mit der Wärme kehrte auch die Lebensfreude zurück. Es gibt ein paar überlieferte Anweisungen, was bei Erfrierungen zu tun ist. Die skurrilste fand ich in einem alten Buch, in dem wurde tatsächlich empfohlen die betreffende Stelle mit zerquetschten frischen Erdbeeren einzureiben. Alles klar :-). In manchen Gegenden wird bestimmt schon das erste Regen der Knospen zu sehen sein und mit dem Frühjahr könnte man eine Frühjahrskur machen.

Salat aus Brunnenkresse und folgenden jungen Pflänzchen:
Birkenblätter, Löwenzahnblätter, Sauerampfer, Schafgarbe und natürlich Brennnessel. Einige Gänseblümchenblüten für das Auge. Die Kräuter bitte unbedingt fernab der Straße sammeln, kurz waschen, trocken schleudern und in eine Schüssel geben. Eine kleine fein gehackte Zwiebel dazu geben, Pfeffer & Salz, ein wenig Olivenöl und etwas Wasser oder etwas Sauerrahm. Man kann den Salat als Beilag nehmen oder als eigenständige Mahlzeit mit etwas gerösteten Brot genießen. Wer mag kann noch etwas Obst hinein schneiden, dann aber vielleicht den Ampfer weglassen: Apfel und Orangen z. B., noch einige Sonnenblumenkörner. Das Dressing süßen mit dem Mittel der Wahl (Rohzucker, Agavendicksaft Stevia...)  - fertig.

Frühlingsbrotaufstrich:
ganz einfach: Hüttenkäse mit einer gehörigen Portion frischer grüner Kräuter (vom Salat machen etwas abzweigen) und etwas Pfeffer und Salz vermischen.

Brennnesseltee:
Schmeckt besser als man denkt: 1 EL frische klein gehackte Blätter pro Tasse mit kochendem Wasser übergießen, 2 min zugedeckt ziehen lassen. Abseihen. Als Kur pro Tag 5 Tassen trinken. Zusätzlich noch Wasser, da Brennnesseln entwässernd wirken. 

Löwenzahngemüse:
250g Knospen waschen, abtropfen lassen. 2 EL Butter in der Pfanne erhitzen und die Knospen reichlich 4 min darin andünsten. Nun 3 EL süße Sahne dazu geben und mit Salz und Pfeffer würzen.

Brennnessel-Hafer-Suppe
100g frische Blätter waschen und ein wenig davon beiseite stellen. In 700 ml Gemüsebrühe mit etwas Anis etwa 20 min kochen lassen und abseihen. Die Brennnesselbrühe wird nun mit 3 EL Haferflocken gebunden, anschließend 120 ml Milch, 3 EL süße Sahne und etwas Muskat dazugeben. Umrühren. Die restlichen Blättchen fein hacken und über die angerichtete Suppe streuen.

Und wenn die Amsel singt, dann ist für mich der Frühling da, auch wenn mich der Gesang des Vogels jedes Jahr mit Wehmut an eine liebe Freundin meiner Jugendtage denken lässt.

Miriam: Ich grüße Dich und das Frühjahr!