Bellis perennis - Gänseblümchen zum Essen

Wie viele Kränze aus Gänseblümchen zierten unsere Häupter in den Jugendtagen, wie viele Ketten und Armbänder machten wir Mädchen daraus. Später befragten wir die Maßliebchen die Hüllblätter zupfend:

Er liebt mich, 

er liebt mich nicht, 

von Herzen, 
mit Schmerzen….


Wie viele aßen wir und dachten uns gar nichts dabei, ganz selbstverständlich schmückten sie die Pausenbrote, die kleinen, zierlichen Blüten. Eine Renaisacne erlebt das wilde Kraut in den Küchen, wie eine Mode, die kommt und sicherlich bald wieder geht, in manche Küchen Einzug hält und auch da bleibt, in andere wieder gar nicht. Die kleine Bellis ist ein besonderes Pflänzchen. Obschon noch bitterkalte Stürme übers Land fegen, warte es dicht an den Boden geschmiegt, die zarten Stängelchen mit den kleinen Knospen weit hinunter geduckt, beim ersten warmen Sonnenstrahl richtet es sich auf und lacht der Sonne entgegen, und dem Winter ins Gesicht. Die ersten drei, die sollst du pflücken und bewahren, heißt es im Volksmund. Es schützt vor Zahnweh, Fieber und mancherlei Gebrechen, auch hätte man das ganze Jahr keinen Durst. Gesammelt werden die kleinen, zarten Blätter, nicht alle von einer Pflanze, bis zum Frost findet man immer neue. Es schmeckt würzig, erdig.

Salat


1 Handvoll Blätter verlesen, waschen, etwas hacken und mit Salz, und etwas Milch oder Zitronensaft anmachen. Eine Stunde ruhen lassen. Obenauf ein paar Blüten streuen. Du kannst es auch mischen mit Brennessel und Sauerampfer. Als Würzkraut kleingehackt mit ein bisschen Jogurt an warme, kleingeschnittene, in der Schale gekochte und gepellte Kartoffeln gegeben, schmeckt es sehr gut.

Gemüse:


Pro Person 4 Handvoll Blätter sammeln, waschen, verlesen. In leicht gesalzenen Wasser kochen lassen, abgießen, das Kochwasser auffangen. In einem Topfe etwas Butter zergehen lassen, darin 1 kleine feingewürfelte Zwiebel zusammen mit den abgetropften Blättern anschwenken. Mit Mehl bestäuben, langsam Kochwasser auffüllen, dass sich keine Klumpen bilden.

Suppe:


Möchte man eine Suppe bereiten, verfährt man wie oben, nur wird vom Kochwasser etwas mehr zugesetzt. Mit dem Zauberstab einmal durchfahren und abschmecken, mit Sahne verfeinern. Mit gerösteten Haferflocken und Schnittlauchröllchen bestreuen.

Brotaufstrich:


30 g Fett auslassen, mit 60 g Mehl mischen und leicht anrösten. Ca. 100 bis 125 ml gute Milch zugeben, gut verquirlen und zu einem Brei einkochen. Nun feingehackte Blätter und Blüten untermischen, etwas Salz nicht vergessen. In ein Glas geben kühl lagern. Ggf. mit anderen Kräutern mischen.

Deutsche Kapern:



Die geschlossenen Knospen werden in guten Essig mit etwas Estragon eingelegt.