In diesen Jahr keine Fördermittel für die Mühle in Suxdorf - Arbeiten gehen dennoch weiter

Quelle: Abschrift aus Mitteldeutsche Zeitung – Datum unbekannt

Wiederaufbau -Wo der Wind kräftig mit den Flügeln spielt
In diesen Jahr keine Fördermittel für die Mühle in Suxdorf - Arbeiten gehen dennoch weiter

Von unserer Redakteurin UTA FÖRSTER


Suxdorf/MZ. Noch tummeln sich die Enten unter dem im Hof der Suxdorf´schen Mühle aufgebockten Windmühlenflügel, der einer Flugzeugtragfläche ähnelt. „Bis auf die Klappe ist der Flügel komplett“, erklärt Eberhard Oertel und deutet die Scheune, in der sich das Drehheck befindet. Jede freie Minute steckt der Mühlenbesitzer in den Wiederaufbau der im Jahre 1836 erbauten Turmdrehmühle.


Auf Bildern hat er sich die technische Dinge abgekupfert, Modele gebastelt und schließlich. selbst Hand angelegt, so gut es eben geht. Und es muss geben, zumal der gelernte Müller in diesem Jahr keinen Pfennig an Fördermitteln für den Wiederaufbau seiner Mühle erhält. Im vergangenen Jahr steuerten das Land 5000 Mark und der Burgenlandkreis 3000 Mark bei. Das meiste Geld schluckte der obere Drehkranz, der mit Hilfe eines Zahnrades nun wieder das Dach der Mühle bewegt. 


Eberhard Oertel macht auf eine am Boden liegende Welle aufmerksam, die noch montiert werden muss. Sie wurde ebenfalls aus den letzten Geldern finanziert. „Das Mode dafür habe ich entworfen und auch die Dreharbeiten durchgeführt“, erzählt der erfahrene Bastler. Doch bei den größeren Arbeiten - angefangen vom Bleche zuschneiden bis hin zur Anwendung bestimmter Schweißverfahren - mussten Firmen eingeschaltet werden.

Um Materialosten zu sparen, hält der Mühlenbesitzer selbst auf dem Schrottplatz nach wieder verwertbaren Dingen Ausschau. Dabei wird seine Mühe nicht immer belohnt. ‚Das Kugellager habe ich ausgebaut, konnte es aber am Ende nicht verwenden, weil es kaputt war“, ist zu erfahren. Bis Juli nächsten Jahres wollte Eberhard Oertel ursprünglich mit dem Wiederaufbau der Mühle fertig sein. Aber ohne Fördermittel, die sich für das Flügelwellen-Hauptlager und für das große Antriebsrad erforderlich machen - zieht sieh das Ganze wohl noch eine Weile hin, bedauert er.

Die Besucher stört es allerdings stört es wenig, dass sie auf Suxdorf´schen Flur vorerst nur eine „Unvollendete“ vorfinden. Wann immer auch Fremde hier vorbeikommen, lassen sie es sich nicht nehmen, an der Holztür anzuklopfen. Dann führt sie Eberhard Oertel durch sein Reich, das seit dem Kleefest auch eine Ausstellung mit Werken von Volker Thurm beherbergt. Mit Ölfarben bannte der Kaynaer Künstler die Suxdorfer Mühle ins Bild, so wie sie sich in den Jahren zwischen 1936 und 1954 präsentierte. Aber auch Porträts von Johann Christian Schubart und anderen Persönlichkeiten, die die Geschichte des Ortes mitprägten, können bewundert werden. Die ausgestellten Bilder sind Spitze, macht weiter so, dokumentierte Familie Gentzsch neben vielen anderen im Gästebuch ihre Meinung.

Von der kleinen Galerie gelangt der Mühlenbesucher - sofern er dies möchte – über eine Leiter durch eine kleine Tür hinaus ins Freie. Mit einer herrlichen Aussicht wird sein Aufstieg belohnt. Und wenn der Wind günstig steht, dreht sich in luftiger Höhe nur wenige. Meter über seinem Kopf die im vergangenen Herbst montierte Windrose.