Digitalis Purpurea - Roter Fingerhut. Gefährliche Schönheit

Der Volksmund tituliert diese wilde Schönheit mit Namen wie Potschen oder Handschuhkraut bzw. Waldglocke - das passt gut wie ich finde. Vorsicht ist geboten, denn er ist eine der stärksten Giftpflanzen unserer Breiten. Vergiftungen äußern sich im unruhigen Pulse, Übelkeit zu dem sich Erbrechen und Durchfall gesellen, einhergehend mit heftigen Schmerzen, der typischen Blaufärbung der Lippen und später Atemnot und schließlich Herzstillstand. Helfen kann man mit Magen-Darm-Lehrung und Gabe von medizinscher Kohle, die die Gifte binden kann. In jedem Fall muss man natürlich den Arzt aufsuchen. 
Der Rote Fingerhut ist eine ganz alte Heilpflanze, Selbstbehandlung schließt sich in jedem Fall aus. In der Homöopathie als "Digitalis Purpurea" bekannt, welches aus den Blättern der Pflanze hergestellt wird und zwar bevor sie zu blühen beginnt. Hauptsächlich wird Digitalis bei Herzproblemen angewendet und in der Homöophatie auch bei Problemen der Blase und Nieren,  Schlafstörungen, Depressionen, Migräne, Leberschwellung, Gelbsucht und Leiden der Prostata. Die Giftigkeit und halluziogene Wirkung machte den Fingerhut sicher auch zum Bestandteil mancher Flugsalben und in der Welt der Märchen und Sagen begegnet uns der Fingerhut in Geschichten von Elfen und Feen, als Hütchen sollen sie ihn sich aufgesetzt haben, als Röcklein angezogen. Der volkstümliche Name "Fuchshandschuh" geht auf eine alte Legende zurück, nach der böswillige Elfen dem Fuchs die Glocken geschenkt haben, damit er sie sich über die Füße ziehe und so unbemerkt zu den Hühnerställen schleichen konnte. Und wenn man sich die Blüten genau ansieht, findet man winzig kleine Sprenkelchen darauf, dass liebe Märchenfreunde, sind die Fußabdrücke der (böswilligen) Elfen. In der griechischen Mythologie wächst der Fingerhut dort, wo der Geifer des Höllenhundes Cerberus, der den Eingang zur Unterwelt bewacht, auf die Erde fällt.
FINGERHÜTCHEN (Irische Märchen {Quelle})
Es war einmal ein armer Mann, der lebte in dem fruchtbaren Tale von Acherlow an dem Fuße des finstern Galti-Berges. Er hatte einen großen Höcker auf dem Rücken und es sah gerade aus, als wäre sein Leib heraufgeschoben und auf seine Schultern gelegt worden. Von der Wucht war ihm der Kopf so tief herabgedrückt, daß wenn er saß, sein Kinn sich auf seine Knie zu stützen pflegte. Die Leute in der Gegend hatten Scheu, ihm an einem einsamen Orte zu begegnen und doch war das arme Männchen so harmlos und friedliebend wie ein neugebornes Kind. Aber seine Ungestaltheit war so groß, daß er kaum wie ein menschliches Geschöpf aussah, und boshafte Leute hatten seltsame Geschichten von ihm verbreitet. Man erzählte sich, er besitze große Kenntnis der Kräuter und Zaubermittel, aber gewiß ist, daß er eine geschickte Hand hatte, Hüte und Körbe aus Stroh und Binsen zu flechten, auf welche Weise er sich auch sein Brot erwarb.
Fingerhütchen war sein Spottname, weil er allzeit auf seinem kleinen Hut einen Zweig von dem roten Fingerhut oder dem Elfenkäppchen trug. Für seine geflochtenen Arbeiten erhielt er einen Groschen mehr als andere und aus Neid darüber mögen einige wohl die wunderlichen Geschichten von ihm in Umlauf gebracht haben. Damit verhalte es sich nun, wie es wolle, genug es trug sich zu, daß Fingerhütchen eines Abends von der Stadt Cahir nach Cappagh ging und da er wegen des lästigen Höckers auf dem Rücken nur langsam fortkonnte, so war es schon dunkel, als er an das alte Hünengrab von Knockgrafton kam, welches rechter Hand an dem Wege liegt. Müde und abgemattet, niedergeschlagen durch die Betrachtung, daß noch ein gutes Stück Weg vor ihm liege und er die ganze Nacht hindurch wandern müsse, setzte er sich unter den Grabhügel, um ein wenig auszuruhen und sah ganz betrübt den Mond an, der eben silberrein aufstieg.
Auf einmal drang eine fremdartige, unterirdische Musik zu den Ohren des armen Fingerhütchens. Er lauschte und ihm deuchte, als habe er noch nie so etwas entzückendes gehört. Es war wie der Klang vieler Stimmen, deren jede zu der andern sich fügte und wunderbar einmischte, so daß es nur eine einzige zu sein schien, während doch jede einen besondern Ton hielt. Die Worte des Gesangs waren diese: "Da Luan, Da Mort, Da Luan, Da Mort, Da Luan, Da Mort. Darnach kam eine kleine Pause, worauf die Musik von vorne wieder anfing.
Fingerhütchen horchte aufmerksam und getraute kaum Atem zu schöpfen, damit ihm nicht der geringste Ton verloren ginge. Er merkte nun deutlich, daß der Gesang mitten aus dem Grabhügel kam und obgleich anfangs auf das höchste davon erfreut, ward er es doch endlich müde, denselben Rundgesang in einem fort, ohne Abwechslung, anzuhören. Als abermals Da Luan, Da Mort dreimal gesungen war, benutzte er die kleine Pause, nahm die Melodie auf und führte sie weiter mit den Worten: augus Da Cadine! dann fiel er mit den Stimmen in dem Hügel ein, sang Da Luan, Da Mort, endigte aber bei der Pause mit seinen augus Da Cadine. Die Kleinen in dem Hügel, als sie den Zusatz zu ihrem Geistergesang vernahmen, ergötzten sich außerordentlich daran und beschlossen sogleich das Menschenkind hinunter zu holen, dessen musikalische Geschicklichkeit die ihrige so weit übertraf, und Fingerhütchen ward mit der kreisenden Schnelligkeit des Wirbelwindes zu ihnen getragen. Das war eine Pracht, die ihm in die Augen leuchtete, als er in den Hügel hinabkam, rund umher schwebend, leicht wie ein Strohhälmchen! und die lieblichste Musik hielt ordentlich Takt bei seiner Fahrt. Die größte Ehre wurde ihm aber erzeigt, als sie ihn über alle die Spielleute setzten. Er hatte Diener, die ihm aufwarten mußten, alles was sein Herz begehrte, wurde erfüllt und er sah, wie gerne ihn die Kleinen hatten; kurz, er wurde nicht anders behandelt, als wenn er der erste Mann im Lande gewesen wäre.
Darauf bemerkte Fingerhütchen, daß sie die Köpfe zusammensteckten und mit einander ratschlagten und so sehr ihm auch ihre Artigkeit gefiel, so fing er doch an sich zu fürchten. Da trat einer der Kleinen zu ihm hervor und sagte:
"Fingerhut, Fingerhut! faß dir frischen Mut! lustig und munter, dein Höcker fällt herunter, siehst ihn liegen, dir gehts gut, Fingerhut, Fingerhut!"
Kaum waren die Worte zu Ende, so fühlte sich das Fingerhütchen so leicht, so selig, daß es wohl in einem Satz über den Mond weggesprungen wäre, wie die Kuh in dem Märchen von der Katze und der Geige. Er sah mit der größten Freude von der Welt den Höcker von seinen Schultern herab auf den Boden rollen. Er versuchte darauf, ob er seinen Kopf in die Höhe heben könnte, tat es aber mit Vorsicht und Verstand, aus Furcht, er möchte ihn an dem Tafelwerk der großen Halle einstoßen. Dann aber schaute er rings herum mit der größten Bewunderung und ergötzte sich an all den Dingen, die ihm immer schöner vorkamen. Zuletzt ward er so überwältigt von der Betrachtung des glänzenden Aufenthalts, daß ihm der Kopf schwindelte, die Augen geblendet wurden und er in einen tiefen Schlaf verfiel.
Bei seinem Erwachen war es voller Tag geworden. Die Sonne schien hell, die Vögel sangen und er lag gerade an dem Fuße des Riesenhügels, während Kühe und Schafe friedlich um ihn her weideten. Nachdem Fingerhütchen sein Gebet gesagt hatte, war sein erstes Geschäft mit der Hand nach seinem Höcker zu greifen, aber es war auf dem Rücken keine Spur davon zu finden, und er betrachtete sich nicht ohne Stolz, denn aus ihm war ein wohlgebildeter, behender Bursche geworden, und, was keine Kleinigkeit schien, er sah sich von Kopf bis zu Füßen in neuen Kleidern und merkte wohl, daß die Geister ihm diesen Anzug besorgt hatten. Nun machte er sich auf den Weg nach Cappagh, er ging so tapfer daher und sprang bei jedem Schritte, als wenn er es sein Lebtag nicht anders gewohnt gewesen wäre. Niemand, der ihm begegnete, erkannte Fingerhütchen ohne den Höcker und er hatte große Mühe, die Leute zu überreden, daß er es wirklich wäre und in der Tat, seinem Aussehen nach war er es auch nicht mehr.
Wie es aber zu gehen pflegt, die Geschichte von Fingerhütchens Höcker wurde überall bekannt und viel Wesens davon gemacht. Meilenweit in der Gegend redete Jedermann, vornehm oder gering, von nichts als von dieser Begebenheit. 
Eines Morgens saß Fingerhütchen an seiner Haustüre und war guter Dinge. Da trat eine alte Frau zu ihm und sagte: "Zeigt mir doch den Weg nach Cappagh."
"Ist nicht nötig, liebe Frau", antwortete er, "denn das ist hier Cappagh, aber wo kommt ihr her?"
"Ich komme aus der Gegend von Decie in der Grafschaft Waterford und suche einen Mann, der Fingerhütchen genannt wird und dem die Elfen sollen einen Höcker von der Schulter genommen haben. Da ist der Sohn meiner Gevatterin, der hat einen Höcker auf sich sitzen, der ihn noch tot drücken wird; vielleicht würde er davon erlöst, wenn er wie Fingerhütchen ein Zaubermittel anwenden könnte. Nun stellt Ihr Euch leicht vor, warum ich so weit hergekommen bin, ich möchte, wenns möglich wäre, etwas von dem Zaubermittel erfahren."
Fingerhütchen, das immer gutmütig gewesen war, erzählte der alten Frau den Hergang ganz umständlich, wie es den Gesang der Elfen in dem Grabhügel fortgeführt, wie sie den Höcker von seinen Schultern weggenommen und wie sie ihm einen neuen Anzug von Kopf bis zu Füßen noch obendrein gegeben hätten.
Die alte Frau dankte tausendmal und machte sich wieder auf den Heimweg, zufrieden gestellt und ganz glücklich in ihren Gedanken. Als sie bei ihrer Gevatterin in der Grafschaft Waterford angelangt war, erzählte sie genau, was sie von Fingerhütchen erfahren hatte. Darnach setzte sie den kleinen buckelichen Kerl, der sein Lebelang ein heimtückisches, hämisches Herz gehabt hatte, auf einen Wagen und zog ihn fort. Es war ein langer Weg, "aber was tut das", dachte sie, "wenn er nur den Höcker los wird"; eben als die Nacht einbrach, langte sie bei dem Riesenhügel an und legte ihn dabei nieder.
Hans Madden, denn das war der Name des Buckelichen, hatte noch gar nicht lange gesessen, so hub schon die Musik in dem Hügel an, noch viel lieblicher als je, denn die Elfen sangen ihr Lied mit dem Zusatz, den sie von Fingerhütchen gelernt hatten: Da Luan, Da Mort, Da Luan, Da Mort, Da Luan, Da Mort, augus Da Cadine, ohne Unterbrechung. Hans, der nur geschwind seinen Höcker los sein wollte, wartete nicht, bis die Elfen mit ihrem Gesang fertig waren, noch achtete er auf einen schicklichen Augenblick, um die Melodie weiter, als Fingerhütchen fortzuführen, sondern als sie ihr Lied mehr als siebenmal in einem fort gesungen hatten, so schrie er ohne Rücksicht auf Takt und Weise der Melodie, und wie er seine Worte passend anbringen könnte, aus vollem Halse: Augus Da Dardine, augus Da Hena, und dachte: "war ein Zusatz gut, so sind zwei noch besser, und hat Fingerhütchen einen neuen Anzug erhalten, so werden sie mir wohl zwei geben."


Kaum waren aber die Worte über seine Lippen gekommen, so ward er aufgehoben und mit wunderbarer Gewalt in den Hügel hineingetragen. Hier umringten ihn die Elfen, waren sehr böse, und schreiend und kreischend riefen sie: "Wer hat unsern Gesang geschändet? Wer hat unsern Gesang geschändet?" Einer trat hervor und sprach zu ihm:
"Hans Madden, Hans Madden! deine Worte schlecht klangen, so lieblich wir sangen, hier bist du gefangen, was wirst du erlangen? zwei Höcker für einen! Hans Madden!"


Und zwanzig von den stärksten Elfen schleppten Fingerhütchens Höcker herbei und setzten ihn oben auf den Buckel des unglückseligen Hans Madden und da saß er so fest, als wenn er mit Zwölfpfennigs Nägeln von dem besten Zimmermann, der je Nägel eingeschlagen hat, aufgenagelt wäre. Darnach stießen sie ihn mit den Füßen aus ihrer Wohnung und am Morgen, als Hans Maddens Mutter und ihre Gevatterin kamen, nach dem kleinen Kerl zu sehen, so fanden sie ihn an dem Fuß des Hügels liegen, halbtot mit einem zweiten Höcker auf seinem Rücken. Sie betrachteten ihn eine nach der andern, aber es blieb dabei; am Ende ward ihnen Angst, es könnte ihnen auch ein Höcker auf den Rücken gesetzt werden. Sie brachten den armseligen Hans wieder heim, so betrübt im Herzen und so jämmerlich anzusehen, als noch je ein paar alte Weiber. Hans, durch das Gewicht des zweiten Höckers und die lange Fahrt erschöpft, starb bald hernach, indem er jedem eine schwere Verwünschung hinterließ, der auf den Gesang der Elfen horchen wollte.

Brenedelbusch Brenedelbusch so kleene

Jeder kennt sie, die wenigsten mögen sie und noch weniger schätzen sie. Und doch ist sie eine der wichtigsten Kräuter besonders im Frühjahr, wenn sie mit zu den Ersten gehört, die sich nach der Schneeschmelze zeigen. Auf stickstoffreichen Böden finden wir sie, eine Ruderalpflanze, die wir auf Schutthalden ebenso antreffen wie an Bachläufen und Feldrainen. Überall wächst und gedeiht sie und kommt man ihr zu nahe dann brennt sie. Der lateinische Name der Brennnessel "Urtica" leitet sich vom lat. urere, was brennen bedeutet, ab. Es gibt die große Brennnessel - Urtica dioica, und die Kleine -Urtica urens. Die Große findet man häufiger, sie ist eine Besonderheit: es gibt männliche und weibliche Pflanzen.  Sie vermehrt sich über die Ausläufer der Wurzeln, die Kleine über Samen. Essbar bzw. verwertbar sind beide.Ob man sie nun als Brennesselspinat oder als Pesto - jaja das geht - zubereitet, einen Aufguss geniest, sie im Frühlingsquark fein gehackt aufs Graubrot streicht, oder mit den Pflanzensaft Nudeln total öko grünlich färbt - Möglichkeiten gibt es viele. Auch ein Brennesselessig begeistert mit appartem Geschmack, ja man muss es kosten, sonst kann man nicht mitreden. Wer Schuppen hat gibt dem letzten Spülwasser einen Schuss vom Essig zu, das hilft. Die Inhaltsstoffe jedenfalls sprechen für sich: der Vitamin-C Gehalt ist beachtlich mit bis zu 200 mg-%, auch die Vitamin-A Werte erreichen hohe Werte mit 8mg / 100g. Daneben findet sich noch Eisen, Kupfer, Mangan, Bor, Titan, Nickel.Wer kosten mag, hier kommen ein paar Anregungen.

Brennesselsaft

Nehmen Sie 1kg junge Pflanzen und drehen Sie sie durch den Wolf. Dann 1/2l Wasser drauf schütten, umrühren und dann durch ein Seihtuch laufen lassen, ausdrücken und das Kraut noch mal durch den Wolf geben. Wieder mit 1/2l Wasser aufgießen und seihen. Damit wäre ein Liter Saft hergestellt. Diesen kann man einkochen 15 min bei 65 - 70 °C. Konzentrate stellt man mit der doppelten Menge Brennnesseln her. Wassermenge bleibt gleich. 

Brennnesselmilch

2 EL Honig in einem Glas Wasser auflösen, dann 1 Glas Milch oder Getreide"milch" (Hafermilch, Gerstenwasser) dazugeben und noch 4 EL Brennnesselsaft, umrühren. Kalt genießen.

Brennessel-Cocktail

Vermischen Sie 150ml Brennesselsaft mit 250 ml Karottensaft, 2 Spritzern Limettensaft und etwas Chili :-) vermischen. Eiswürfel, in die Sie einige Blättchen eingefroren haben, mit ins Glas geben und servieren.

Brennesselsirup

Das geht natürlich auch und zwar so: 1kg Blätter durch den Wolf drehen  und mit 300 ml Wasser aufkochen lassen, durchseihen. Nun 500g Honig in 500 ml Wasser auflösen, zu den Brennesseln geben und über Nacht mit einer in scheiben geschnittenen Limette stehen lassen. Anderntags kurz aufwallen lassen, abseihen, heiß in Flaschen füllen. 

Käse & Co

Mit Brennesselsaft kann man Milch gerinnen lassen, also Quark und daraus Käse machen. Wie wäre es denn mit einem selbst gemachten Handkäse, der am Ende in gehackten Brennnesselblättern gewendet wird :-).

Und wär hätte es gedacht: auch als Aphrodisiakum darf die Nessel herhalten. So wird ein Gemisch aus Eigelb, Zwiebeln und Brennnesselsamen gewürzt mit Pfeffer empfohlen.  

Für Brennesselbier findet man hier die Anleitung. Das setze ich morgen an und berichte dann, bin neugierig. Bein Pflücken bitte unten am Stengel anfassen, dann brennts nicht.


Muttertagsherz und Elite-Torte (Quark-Sahne-Torte)


Elite-Torte (Quark-Sahne-Torte)




  • Für den Boden: 75 g weißer Rohrzucker werden mit 2 großen Eiern und 1 EL Wasser schaumig geschlagen. Nun 60 g Dinkelmehl und 10g Stärkemehl unterrühren und in der gefetteten Springform bei ca. 175 Grad hellgelb backen, auskühlen lassen. Sanddornmarmelade aufpinseln, oder eine andere Säuerliche. Tortenring umlegen.
  • Quarkfüllung: in 500g Quark 200g ausgelassene Butter und 200g Rohrzucker geben, gut verschlagen. 2 Dotter von Bioeiern unterrühren. Dann 3 Sahnesteif und 2 Packerl Gelantine in 1/4 L Milch auflösen, unterrühren. Abgeriebene Zirtonenschale einstreuen. Das Eiweiß steif schlagen, unterziehen.
  • Füllung auf den Boden geben, ungefähr 200 g zurückbehalten für das Mamiherz. Auf die Quarkschickt Mandarinen geben, etwas andrücken. Zitronengötterspeise nach Vorschrift zubereiten (event. mit weniger Wasser) und dann auf den Kuchen gießen. 
  • Man kann auch anders Obst verwenden: Himbeeren, Broombeeren mit Roter Götterspeise oder Stachelbeere mit klarem Gucß, diesen mit einigen Tropfen grüner Speisefarbe einfärben.
Auf den Bild hängt meine Eli grade zur Seite, ich hatte sie nicht lang genung stehen lassen. Also am besten über Nacht,  dann ist alles fest.

Ohne Früchte mit rotem Guss und mit einer Nacht Standzeit bedeutend fester als der obige Kandidat :-)




Muttertagsherz

  • Boden: Rührteig aus 200g Rohrzucker, 300g Dinkelmehl, 50g Stärkemehl, 50 g Kakaopulver, 1 Weinsteinbackpulver, 2 Eiern, 125g zerlassene Butter und 400g sauerer Sahne herstellen. In einer Herzform backen, auskühlen lassen, einmal teilen. 
  • Füllung: 600g Tiefkühl-Erdbeeren mit 175ml kaltes Wasser in einem Topf geben, 60g Rohrzucker mit 3 EL Wasser und 30g Speisestärke glatt rühren und diese Mischung in den Topf mit den Erdbeeren geben, wenn diese kochen. Abgekühlt auf den unteren Boden der Springfom geben, wobei diese gleich als Tortenring fungiert. 
  • Nun den anderen Boden auflegen und dann den Rest der Quark-Sahne-Creme von der Elitetorte aufstreichen. 
  • Als Abschluß roten Tortenguß aufbringen, diesen kann man auch selbst mit Fruchtsaft und etwas Speisestärke kochen. Wenn alles fest geworden ist, die Springform abnehmen, Creme am Rande glatt streichen wo nötig und einen Kranz aus Schlagsahne Aufsprühen.





Meine Landküche Mai / Juni 2012

Diesmal in der Landküche: Alles rund um die Beerenzeit, viele Ideen rund um den Pfannkuchen, ganze 34sind es. Kulinarisch gehts in Frankenland. Proppvoll gepackt mit Geschichten und interessanten Anregungen hält das Heft auch diesmal was es verspricht. Ganz aktuell: Girsch, Brennnessel Scharbockskraut und co.- die Wildkräuterzeit beginnt. Unser liebstes Gemüse - der Spargel - wird auch nicht vergessen. Wir finden uns in Erfurt wieder und erfahren etwas über das Nagelbrot, über Brunnenkesse und bekommen einen Know-hoff-Kurzlehrgang zum Thema Toten backen. Das macht Appetit, dann also rann an "Pütt & Pann". Oder mit einem Pott Tee auf das Sofa und lesen und schwelgen...

Alles neu, macht der Mai


Alles neu, macht der Mai - Volksweise
Hermann Adam von Kamp - 1818



Alles neu, macht der Mai,
Macht die Seele frisch und frei
Laßt das Haus, kommt hinaus,
Windet einen Strauß!
Rings erglänzet Sonnenschein,
Duftend pranget Flur und Hain;
Vogelsang, Hörnerklang
Tönt den Wald entlang.


 Wir durchzieh'n Saaten grün,
Haine, die ergötzend blüh'n,
Waldespracht neu gemacht,
Nach des Winters Nacht.
Dort im Schatten an dem Quell
Rieselnd munter, silberhell,
Klein und Groß ruht im Moos,
Wie im weichen Schoß.


Hier und dort, fort und fort,
Wo wir ziehen Ort für Ort
Alles freut sich der Zeit,v Die verjüngt, erneut,
Widerschein der Schöpfung blüht
Uns erneuernd im Gemüt.
Alles neu, frisch und frei
Macht der holde Mai.


Ja, es ist Mai geworden, pünktlich zum Beginn des Wonnemonats zeigt sich nun auch bei uns saftiges frisches Grün, lang genug hats gedauert. Und wenn man etwas weg vom Dörfli :-) fährt, abwärts versteht sich :-), dann ist es schon richtig grün. Der traditionelle Maibaum wurde in der Walpurgisnacht bewacht, am Tag darauf aufgestellt, reich geschmückt  mit regionalen Symbolen, Bändern und Grün, ein Bäumchen mußte wieder herhalten als Krone, meist sind es Birken. Manch einer der jungen Burschen hat seiner Angebeteten einen Maien vors Fenster gestellt, die lange Tradition wird in einer alten Volksweise besungen: 


Ich geh den Mai zu hauen hin durch das grüne Gras, schenk meinem Buhl die Treue, die mir die Liebste war. Und ruf, daß sie mag kommen, wohl an dem Fenster stan,
empfangen den Mai mit Blumen. Er ist gar wohlgetan.


Und ob nun die oder der Auserwählte die oder der  Richtige ist, oder ein Frosch - wer weiß das schon, das zeigt sich erst wenn es hart auf hart kommt, man entweder zusammen steht oder "sich dünne macht". Beim Spaziergang jedenfalls saß dieses Prachtexemplar mitten in der Mittagssonne auf dem Radweg und guckte uns an. Was es nun für einer ist weiß ich leider nicht. Jedenfalls haben die Frösche und Kröten Saison. Passen wir als ein bisschen auf. Wer nun findet die kleinen Hopser sind eklig, dem sei gesagt, dass sie ein wichtiges Glied in der Nahrungskette sind, und ich meine nicht die vielen Millionen Froschschenkel, die den Tieren in barbarischster Art und Weise entrissen werden. 

Frösche und Kröten vertilgen Unmengen an "Schad"insekten und das völlig gratis, die kleinen Kaulquappen regulieren auf ganz natürlich Art das Algenwachstum in Gewässern. Und so groß sind die heimischen Exemplare ja auch  wieder nicht, Goliathfrösche in Afrika sind riesig dagegen, immerhin bringen sie es auf 30cm im nicht ausgestreckten Zustand. Die heimischen Arten stehen ausnahmslos unter Naturschutz, Frösche und Kaulis fangen oder Laich entnehmen ist verboten. Noch mehr Infos zum Thema - Wirbeltiere