Regionaler Anspruch


Die Kochkünste unserer Ahnen war regional geprägt. Sie wurden bestimmt von Klima, Jahreszeit, der Verfügbarkeit der produzierten Lebensmittel. Im Frühling gab das erste zarte Grün nach den langen Wintern endlich wieder etwas Frische auf den Teller. Einer der Frühlingsboten ist mit vielseitiger Verwendungsmöglichkeit ist z.B. der Löwenzahn, der jetzt überall seine gelben Köpfchen zur Sonne zu strecken beginnt. Man machte Salate, Gemüse, Quarkmischungen oder auch Honig damit. Frühlingskräuter wie Brunnenkresse und Bärlauch wurden zu gesunden Suppen verarbeitet, auf ein Stück deftiges Brot kam Kräuterquark, in Omeletts und Gebäcken fanden sie sich ein. Oder denken wir an Brennnessel-Pfannkuchen. Bald schon gab es den Spargel, es wurden Schnäpschen, Maiweine & Bowlen angesetzt, Haarwässer, erste Tinkturen und Auszüge reiften vor sich hin, Der Garten und das Feld wurden bestellt, der Vorsommer brachte die Obstblüte und dann ließ das erste Heuen und erste Erträge nicht lange auf sich warten. Frisches Gemüse - feldfrisch versteht sich - wurde eingebracht. Den ganzen Sommer bis in den Herbst hinein wurde geerntet und haltbar gemacht. Auch das Schlachten im Spätherbst gehört zum Rhythmus des Lebens. Über die Jahre nun haben importierte Lebensmittel und fast ständige Verfügbarkeit unsere Küche stark beeinflußt, sie ist einem beständigem Wandel unterzogen, viele Impulse kommen von Menschen aus anderen Kulturkreiesen, man probiert neues aus. Wenn man die bodenständige, regionale Küche sucht, also die der Schuster und Sattler, Bauern und Arbeiter fragt man am besten (seine) (Groß)-Eltern, oder sucht sie in regionalen Kochbüchern. Allerdings sind diese oft eher eine Zusammenfassung der Kochgewohnheiten einer Region (thüringer, rheinisches,schwäbisches, sächsisches, bayerisches, usw.) Eine kleine Sammlung mit solchen Rezepten gibt es als Heft von der Mitteldeutschen Zeitung: "Probieren und Genießen - Spezialitäten aus unserer Region" Ausgabe 03 beinhaltet die "beliebtesten Rezepte unserer Leser aus der Region Sachsen Anhalts". Das Heft warten mit 102 Rezpten auf und am Ende der Lektüre werden Sie wissen, dass "Mannsfäller Backpfeifen" schmecken und nicht wehtun :-).

Die Rezeptheft-Reihe Probieren und Genießen mit der Mitteldeutschen Zeitunggeht in die dritte Runde - mit den beliebtesten Spezialitäten aus unserer Region. Aus den zahlreichen und vielfältigen Rezepteinsendungen wurden die 102 besten Leserrezepte ausgesucht. Viele kulinarische Überraschungen sind dabei - von der Holundersuppe Rollsdorf über Milchreis mit Bratwurst, Quark-Klöße mit Blutwurst bis hin zu Mansfäller Backpfeifen. Etliche Rezepte wurden zusammen mit Lesern der Mitteldeutschen Zeitungausprobiert und verkostet: Altmärkische Hochzeitssuppe, Büschdorfer Gurkenfleisch, Birnen mit Kartoffelkloß, Oma Marthas Brathering, Hallescher Napfkuchen, Aprikosenklöße...

Die Sachsen-Anhalter sind einfallsreich und kreativ. Sie verstehen es, aus einfachen Zutaten sehr raffinierte und wohlschmeckende Gerichte zuzubereiten. Probieren Sie es aus! Es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Es gibt süße und deftige Suppen, würzige Fleisch- und herzhafte Fischgerichte, gesunde Gemüsespeisen, köstliche Kuchen und verführerische Desserts.

Heft im A4-Format
durchgehend farbige Abbildungen
60 Seiten - Preis 2,90 Euro +Porto
erschienen am 23. Oktober 2009 

Bezugs- & Beschreibungsquelle