Imbolc - Sü Sü es ist noch zu früh :-)


Wenn’s zur Lichtmess stürmt und schneit, so ist der Frühling nicht mehr weit - so sagt ein altes Sprichwort. Und was hatten wir bitte zu Lichtmess - das Fest wird in der Nacht vom 01. zum 02. Februar gefeiert für ein Wetter??? Bibberkalt war’s und Schnee haben wir hier genug. Aber es hat weder gestürmt noch geschneit. Ja, was denn nun :-)? Auf jeden Fall gab und gibt es zu Lichtmess sehr viele Bräuche, die man im Buch von Prof. Storl nachlesen kann. 

"Noch immer gibt es alte Bauern, die am Lichtmesstag ihre Obstbäume wachrütteln und den Bienen im Stock die frohe Botschaft verkünden. Vielerorts soll das Dreschen und Spinnen an diesem Tag beendet sein, denn nun kommt der Erbsen- oder Kornbär, der, wie wir gesehen haben, die neue Fruchtbarkeit bringt. Auch gilt der Tag noch immer als Lostag. Es wird orakelt, wer heiratet, wer sterben muss und wie die Ernte ausfallen wird. Um zu erfahren, wie lange der Winter noch anhalten wird, wendet man sich an jene Tiere, die in Erdhöhlen ihren Winterschlaf halten. Vom Dachs und vom Fuchs ist da die Rede, aber sie dienen nur als Ersatz für den Bären. Ist es zu Lichtmess schön und warm, muss der Bär noch sechs Wochen in seiner Höhle bleiben, heißt es vielerorts. Sieht der Bär am Lichtmesstag seinen Schatten, muss er noch vierzig Tage in die Höhle, lautet die Regel in England und Frankreich. Sechs Wochen oder vierzig Tage dauert es bis zur Frühjahrstagundnachtgleiche. Dann hat der Petz seinen Winterschlaf endgültig abgeschüttelt, und der Bann des Winters ist gebrochen. Der Bär, der die Fruchtbarkeit bringt, und die Bienen, aus deren Waben goldgelbe Kerzen gemacht werden, sind die Lieblingstiere der weißen Brigid. Als Gegensätze gehören sie auch zusammen: der massige, geile, faule Petz und die winzigen, keuschen, fleißigen Immen. Vor allem wegen des Honigs, den sie aus den Blüten saugen, ohne diese zu zerstören, achtete und verehrte man die Bienen. Für die alten Europäer war der Honig, der erst im 17. Jahrhundert durch den Rohrzucker ersetzt wurde, der einzige Süßstoff. Er war so heilig, dass er als Opfergabe für die Götter und Ahnen verwendet wurde, und nur in den Weihenächten des Mittwinters durften Honigkuchen als segenspendende Kultspeise gegessen werden. Die Indogermanen sahen im Honig ein Überbleibsel eines fernen, goldenen Zeitalters, den Tau, der vom Weltenbaum herabtropft."
Und wenn es dann endlich warm wird, Saft und Kraft in die Natur zurückkehrt, dann erwachen die Frühlingsgefühle in uns, beschwingt und leichter wird der Tag. Das Symbol fürs Verliebtsein ist von altes her ein Pfeil, und das Symbol der Brigid ist ein Pfeil, ein glühender Sonnenstrahl, der den Frühling in die Erde bringt. Ein wunderbares Buch für Kinder, die ungeduldig auf den Frühling warten heißt: "Der Star im Apfelbaum". Es hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel, es ist unglaublich süß und auch niedlich illustriert. Sehr vielseitig ist er wirklich, ein Gesangskünstler. Aber hört selbst:

 
Unter Babetts Fenster im Apfelbaum schmettert der Star sein Frühlingslied "Züp, züp, zie-züp, züp zie - ich habe eine Nachricht für Sie! Der Frühling schläft im Apfelbaum. Züp züp, witt, witt , wir wollen ihn wecken, kommen sie mit?" mit dem er jedes Jahr den Frühling weckt, dieser lässt sich aber Zeit und da bittet Babett den Star andere Lieder zu singen. Er singt das der Wildente ("Wack wack, warten wir bis zum Donnerstag"), das vom Uhu, das der Libelle im Schilf ("Sü Sü es ist noch zu früh") und noch anderer Tiere und vergisst darüber sein eigenes Lied. Davon und wie der Star endlich sein Lied wieder findet und der Frühling erwacht, erzählt das Buch auf 32 großzügig mit Bildern versehen Seiten.  Der Star im Apfelbaum - Libri-Link



Also dann, wollen hoffen, wir bekommen einen wunderbaren Frühling!