"Mus - frisches Mus feil!"

So ruft die Bäuerin auf meiner Märchen-Schallplatte von "Litera" ihr Mus beim "Tapfren Schneiderlein" aus. Gern würd´ ich wissen, wie das Mus anno dazumal schmeckte. Das von Oma schmeckte fantastisch auch mit Fabrikzucker. Den lassen wir mal weg, nehmen Rohrzucker und machen das Ganze so:


Schöne reife wenns geht schon schrumpelige Zwetschgen waschen, abtrocknen, halbieren, und in einen Gänsebräter geben - mit den Kernen und Schalen :-). 

Auf 1,5 Kg einen gebe ich ein Lebkuchengewürz. Aber das ist echt Geschmackssache. Außerdem mache ich noch ne MSP Kardamom dran - dann wird umgerührt. Alles etwas fest drücken. 
Dann gut 100 g Rohrzucker drauf streuen und über Nacht stehen lassen. Wieder umrühren und fest drücken. Das merkt man dann schon, dass die weicher werden. Zu Hause stand es immer 1-2 Nächte. Es kommt auch auf die Umgebungstemperatur an, manchmal fängt es an leicht zu gären, was aber nicht von Nachteil ist, solange keine Obstfliegen Polka tanzen. 

Dann kommt der Gänsebräter in Backofen und da bleibt das Ding - stell den Ofen auf 150 Grad, wenn Ganze anfängt zu kochen kannst Du die Temperatur nach unten regeln - aber nur soweit, dass das immer vor sich hinblubbert. Steck einen Holzlöffel in die Backofentüre, falls deiner ganz dicht ist und nach 2 Stunden siehst Du schon, dass das Zeug dick werden will. 

Dann immer mal umrühren. Aufpassen, je dicker es wird um so lieber brennt´s an. Solange köcheln lassen, bis die Zwetschgen zerfallen wollen. Dann einen Durchschlag  nehmen und die Zwetschgen portionsweise mit einem Quirl passieren. Schnell arbeiten, dass das Muß nicht so austkühlt. Kerne anschließend wegwerfen. Das heiße Mus in saubere Gläser einfüllen und fest verschließen. Zu Auskühlen auf den Kopf stellen - das Glas mit Deckel versteht sich. :-)

Das wars schon. Jetzt kannst Du rufen: "Mus -frisches..."

Guten Hunger!